III. Seminar – Spurensuche im Grauwertbild und die Auflösung durch Doppler-Modi und die Kontrastmittelsonographie
16.10.2020 - 17.10.2020
Chemnitz, Deutschland
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Konzipiert für Assistenz- sowie Fachärzte der Inneren- und Allgemeinmedizin, der Radiologie und der Chirurgie, findet 2020 wieder ein „Interaktives Seminar“ statt. Diese Fortbildungsveranstaltung ist ein Treffpunkt Interessierter aus den Krankenhäusern und Niederlassungen. Aus der Corona-Pandemie resultieren Terminveränderungen.
Diesjähriges Leitmotiv ist das Chinesische Sprichwort „Der Mensch, der den Berg abtrug, war derselbe, der anfing, kleine Steine wegzutragen“.
Wir haben versucht, Steine wegzutragen, ohne behaupten zu können, den Berg der Voreingenommenheit und Ignoranz in Bezug auf die Ultraschalldiagnostik in der studentischen Ausbildung, aber auch in der klinischen Routinediagnostik beseitigt zu haben.
Noch immer gelten die Befunde der radiologischen Schnittbildmethoden mehr, als die der Sonographie, obwohl die Ultraschalldiagnostik bei vielen Fragestellungen gleichwertige, ja sogar bessere Untersuchungs- und Abbildungsmöglichkeiten erzielt.
Das Erklimmen des „sonographischen Berges“ anatomischer Varian ten und Pathologien erfolgt überwiegend während der Facharztausbildung. Es ist bedauerlich, dass sich die Ultraschalldiagnostik bisher kaum im Lehrprogramm der Universitäten abbildet.
Noch immer erfolgt die Untersuchungslehre am Patienten vorrangig in Seminaren der Inspektion, Palpation und in Form von „Klopf“-Kursen. Ihr Wert ist unbestritten. Treten jedoch nur derartig ausgebildete Studenten in das Berufsleben ein, müssen sie erfahren, dass in der deutschen Klinikroutine kaum ausreichend Zeit und ungestörter Raum für eine sonographisch kontrollierte klinische Untersuchung existiert.
Nahezu alle Palpations-, Perkussions- bzw. Auskultationsbefunde werden elektronisch bzw. radiologisch „kontrolliert“ (CT, MRT,Sonographie aller Organe, der Gefäße, Drüsen, Körperhöhlen und ihrer Inhalte einschließlich der Lungen).
Dies ist nach einer vier Dekaden währenden Tätigkeit in einer „Arztschule“ ernüchternd. Hier und da mag es erfreuliche Abweichungen geben, eine generelle Einführung der Sonographie als Pflichtfach in den Vorlesungen und Seminaren kommt kaum vor.
Wir erfahren bei unseren Fortbildungsveranstaltungen, dass sich Ausbildungsassistenten überwiegend mit dem Befundsammeln und Abhaken von vorgegebenen Untersuchungslisten beschäftigen, um vorgegebene ökonomische Vorgaben zu erfüllen. Andererseits klagen Fach- und hochspezialisierte Oberärzte über ökonomisch orientierte und reglementierte Tätigkeiten, die kaum noch Zeit und Raum für ein Patientengespräch und eine ausreichende Rekonvaleszenz bieten die tragenden Säulen eines Krankenhauses verabschieden sich in die Niederlassung in der Hoffnung, dem Burnout zu entkommen. Tendenziell denken Ökonomen darüber nach, ärztliche Tätigkeiten kostengünstiger an Berufsgruppen des mittleren medizinischen Personals zu delegieren.
Vergleicht man Sonogramme des letzten Jahrhunderts mit den heutigen Möglichkeiten, ist innerhalb der letzten Dekade eine enorme Entwicklung feststellbar. Neue Technologien wurden eingeführt und Bildanalyseprogramme erstellt. Diese gilt es zu nutzen, ohne die Basis der sonographischen Modi zu vernachlässigen. Auf diesen Gebieten haben auch die „alte Hasen“ der Ultraschalldiagnostik einiges hinzu zu lernen.
Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, haben wir die Veranstaltungsinhalte verändert. Nicht mehr die Erörterung grundlegendender pathomorphologischer Eigenarten steht im Vordergrund, sondern Wesensmerkmale im Sonogramm einer Pathologie, die im Verbund mit differentialdiagnostischen Überlegungen unter dem Titel „Wie hätten Sie entschieden?“ vorgetragen, gemeinsam geübt und interpretiert werden.
Sie bekommen in den Referaten Beispiele demonstriert, gleichermaßen zusätzliche ähnliche Befundkonstellationen. Danach entscheiden Sie sich anhand einer vorgegebenen differentialdiagnostischen Liste für den von Ihnen favorisierten Befund, der anonymisiert von Ihnen selbst ausgewertet werden kann.
Den Inhalt des Seminars bestimmen wie bisher auch Ihre Fragen und Fälle. Dabei sollen typische und atypische Kasuistiken vorgestellt werden. In unklaren Fällen versuchen wir gemeinsam, Lösungswege zu finden. Vergessen Sie bitte nicht, Fallbeispiele mitzubringen.
Die Erfahrung lehrt, dass in den fundamentalen und den Kontrastmittelfilmen oftmals viele Sekunden vergehen, bis entscheidende Sequenzen zur Abbildung kommen. Bitte beschneiden Sie deshalb Ihre Filme auf die zur Diagnose notwendigen Befundmuster.
Wir würden uns freuen, Sie (wiederum) als Seminar-Teilnehmer in Chemnitz begrüßen zu können!
Kristina Meyer, Utah Henniges, Steffen Beckmann, Bernhard Gaßmann und Wolfram Wermke.
Organisation
Referenten
Univ.-Prof. em. Dr. W. Wermke (Charité Berlin)
Dr. St. Beckmann (Hessisch Ollendorf)
B. Gaßmann(Falkensee)
Dr. U. Henniges(Hamburg)
Anmeldung & Rückfragen
OÄ Dr. Kristina Meyer
Telefon: | 0152 2266 0450 |
E-Mail: | k.meyer@skc.de |
Veranstaltungsort
Hörsaal im Klinikum Chemnitz GmbH, Flemmingstraße 2, 09116 Chemnitz, Dr. Panofsky-Haus (Haus 7, unterer Eingang)
Teilnahmegebühr
Assistenzärzte: 130 €
Fachärzte: 180 €
Zertifizierung
Die Veranstaltung ist bei der Landesärztekammer Sachsen zur Zertifizierung mit 18 Fortbildungspunkten angemeldet.